freut mich... neuere Werke sonst noch so kurze Geschichten links über mich



Fahrrad fahren
 
 
Heute war ein wunderschöner Tag zum Fahrrad fahren. Nicht so heiß, wie in den letzten beiden Wochen. Es war richtig angenehm, besonders wohl auch, weil den ganzen Tag über schon ein leichter Wind ging. Die Strecke war wunderschön zum Fahren. Eine lange, gerade Strecke, mitten durch die Felder. Keine Straße in der Nähe, also auch kein Verkehrslärm. Kaum Anzeichen von Zivilisation, noch nicht einmal ein Strommast in der Gegend. Einfach himmlisch. Weiter vorne würde er dann noch durch ein kleines Waldstück kommen. Der Teil der Strecke war besonders schön.
Am Horizont konnte er sogar schon das Wäldchen erahnen. Zwischen sich und dem Wald sah er aber noch etwas anderes. Dort ging ein Pärchen spazieren.
Oh nein, ein Paar mit Hund. Und soweit er das auf diese Entfernung beurteilen konnte, mit einem sehr großen Hund. Und es sah nicht aus, als wäre er angeleint.
Jetzt fuhr er mit einem leicht flauen Gefühl im Magen weiter. Er erinnerte sich noch an den kleinen "Zwischenfall" von vor zwei Jahren. Damals war er auch mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Nur hatte dieses Herrchen damals seine Hund nicht besonders gut unter Kontrolle gehabt. Warum leinten die Leute ihre Hunde auch nicht an, wenn sie jemanden sich nähern sahen?
Der Hund hatte ihm damals bis auf den Wadenknochen durchgebissen. Er hatte zwei Wochen im Krankenhaus gelegen und noch mehrere Wochen zu Hause mit der Wunde zu kämpfen gehabt. Eine kleine Narbe war auch jetzt noch zu sehen.
Die Erinnerung daran und der Anblick des Hundes vor ihm beruhigte ihn nicht besonders, wenn er ehrlich war. Langsam konnte er die drei dort vorne näher erkennen. Der Hund war wirklich sehr groß, schwarz, aber die Rasse kannte er nicht. Er sah schnell aus, fand er.
Die Frau war sehr hübsch. Sie hatte lange, ganz leicht gewellte braun-rote Haare. Er schätzte sie so ungefähr auf 1,65 - 1,70 m. Sie würde wohl niemals bei einem Schönheitswettbewerb gewinnen, aber er fand sie echt hübsch.
Sie gefiel ihm sogar immer besser, er konnte nämlich gerade sehen, wie sie nach der Leine griff, die sie sich um die Hüften geschlungen hatte, und den Gesten nach zu urteilen ihren Hund "Bei Fuß" rief. Dieser gehorchte sogar auf Anhieb. Er schien gut erzogen zu sein, er saß sogar still, während sie ihm die Leine umlegte. "Der gehorcht mit Sicherheit jedem Befehl bedingungslos", dacht er. Irgendwie fühlte er sich echt erleichtert. Diese beiden waren wohl verantwortungsvoller als eine Menge andere Hundebesitzer. Brav ging der Hund neben seinem Frauchen her.
Jetzt konnte er auch den Mann genauer sehen. Er war ziemlich groß, so um die 1,95. Hatte blonde, kurze Haare. Keine besondere Erscheinung, wenn man von der Größe absah.
Inzwischen konnte er ihre Gesichter so genau sehen, daß er erkennen konnte, daß sie sich unterhielten und dabei lachten. Er war erleichtert, dieses Treffen würde sicher anders ausgehen als sein letztes mit einem Hund.
Freundlich grüßend radelte er an den dreien vorbei. Er hatte recht gehabt, sie war wirklich schön, wunderschön.
Aufatmend radelte er weiter.
Das letzte was er hörte war das Klicken einer sich öffnenden Leine und den leisen, aber sehr bestimmt gesprochenen Befehl: "Faß!"
 
 
 
 
 
back


[freut mich...] [neuere Werke] [sonst noch so] [kurze Geschichten] [wenn Du mit mir reden magst]